Aktuelles
Museumstramway auf Erfolgskurs
Die Museumstramway ist keine aufgelassene, sondern eine neu gebaute Bahn mit vielen historischen Bestandteilen, wie es eine aufgelassene Bahn im Museumsbetrieb niemals zeigen kann. In ihrem Charakter ist die Museumstramway in Europa einmalig. Außerdem ist sie Mitglied bei Fedecrail, dem europäischen Dachverband aller Museumsbahnen mit Sitz und Stimme in Brüssel. Der Präsident Alfred Fleissner hat mit den wichtigsten europäischen Ländern Fedecrail gemeinsam mit England, Deutschland, Belgien, Niederlande, Frankreich vor etwa 20 Jahren aus der Taufe gehoben.
Im Unterschied zu vielen anderen Museumsbahnen ist die Museumstramway (Citytram) in der Lage ein öffentliches Verkehrsbedürfnis zu befriedigen. Das Publikum besteht aus einfachen Reisenden, Touristen, Pilgern und Wanderern. Sie ist eine Attraktion, in unserer Region, für sich. Die Verbindung vom Bahnhof Richtung Stadt – Seilschwebebahn sowie Bahnhof – Jugendgästehaus – Erlaufsee ist so ausgelegt, dass wenn die Bahn endgültig fertig ist man als Mariazellbesucher das Auto am Parkplatz stehen lassen kann.
Mit der Museumstramway findet eine große Erweiterung des touristischen Angebotes statt, damit verbunden sind längere Verweildauer unserer Besucher, Beruhigung des innerstädtischen Autoverkehrs, Einbeziehung aller Hotels und Restaurants ins Angebot, zusammen mit allen öffentlichen Transporteinrichtungen: Mariazellerbahn, MVG Mürztalerverkehrsgeselschaft, Postautobetrieb, Reisebürounternehmen, Seilschwebebahn, Sessellift.
|
|
|
Seit die Bahn Richtung Mariazell fährt, an Wochenenden und Feiertagen und als Zubringer zum Mariazeller Weihnachtsmarkt, befördert die Museumstramway etwa 25 000 Fahrgäste. Die Schätzungen offizieller Fachberaterfirmen bei täglichem Betrieb liegen bei etwa 100 000 bis 120 000 Personen. Die Ergebnisse und der Erfolg der Museumstramway sprechen für sich selbst.
Jahresrückblick 2016
Wir möchten allen Freunden, Förderen und Gönnern der Museumstramway Mariazell in einer kurzen Rückschau einen Überblick über die Aktivitäten im Jahr 2016 geben.
Mit der im August 2015 eröffneten Streckenverlängerung zwischen Bahnhof und der neben dem Promenadenweg gelegenen Haltestelle Grazer Bundesstraße rückte die Endstation näher an das Stadtzentrum heran, womit die Attraktivität deutlich gesteigert werden konnte. Die Museumstramway stellt somit eine Bereicherung des touristischen Angebotes der Region dar, was sich in steigenden Besucherzahlen und vor allem der Zunahme von Gruppenfahrten äußerte, wovon auch die ortsansässigen Gastronomiebetriebe profitieren.
|
|
|
Erinnerungsfoto einer Reisegruppe vor dem Dampf-
zug in der Haltestelle am Bahnhof. |
|
Sommerliches Schönwetter erforderte mitunter den
Einsatz des Beiwagens 58 als Verstärkungswagen. |
Zur Steigerung der Effizienz bedurfte es einiger betrieblicher Maßnahmen, sodass seit dem Sommer an den Verkehrstagen des Dampfzuges der Mariazellerbahn, zusätzlich zu dem über die Gesamtstrecke verkehrenden Dampf- bzw. Dieselzug ein bedarfsorientierter Betrieb mit Straßenbahntriebwagen zwischen Bahnhof und Promenadenweg eingerichtet wurde. Dabei gelangte der Wiener K-Triebwagen 2362 zum Einsatz, der zuvor einer gründlichen Revision unterzogen werden musste, um den betrieblichen Belastungen zu genügen.
|
|
|
Sehr guten Anklang fanden die Verstärkungsfahrten zwischen Bahnhof und Promenadenweg. |
|
Die EK-Fleschweg mit den neuen Andreaskreuzen. |
Um den Elektrobetrieb künftig abwechslungsreicher gestalten zu können, erfuhren auch die Wiener Triebwagen L 2602, H 2229, G2 2067 und der CMg 1607 der LWP umfangreiche gründliche Revisionen.
Um den Straßenbahnbetrieb vergangener Zeiten authentisch zu vermitteln, schien es geboten entsprechende Linienbesteckungen anzufertigen. Die Dachsignalscheiben und Brustwand- tafeln sind der einstmals bei der Wiener Straßenbahn gebräuchlichen Graphik nachempfunden. Wobei das „B“ für die Linie Mariazell - Bahnhof steht, wo hingegen „E“ künftig für die Linie Mariazell - Erlaufsee vorgesehen ist.
Durch den laufenden Betrieb der Dampftramwaylok Hellbrunn zeigten sich auch die für den Dampfbetrieb obligaten Verschleißerscheinungen, die es jedoch sogleich zu beheben gilt um Folgeschäden zu vermeiden. Darüber hinaus erforderte die Tragkonstruktion des Kohlen- bunkers am See eine dringende Erneuerung um nicht der Last der Kohlen nachzugeben.
Von genehmigungsrechtlicher Seite war ebenfalls ein Erfolg zu verbuchen, denn am
2. September 2016 fand mit der Ausstellung des Bescheides das Behördenverfahren für die EK-Fleschweg ein Ende. An diesem Bahnübergang verlaufen die Gleise der nach Eisenbahnrecht betriebenen Mariazellerbahn und der nach Veranstaltungsrecht betriebenen Museumsbahn nebeneinander. Nach Montage der neuen Andreaskreuze konnte die Bewachung der EK bei Zugfahrten der Museumsbahn entfallen. Das besonders beim Dampfzug unangenehme Anhalten in der Steigung vor der EK wurde dadurch obsolet.
|
|
|
Volldampf herrschte zum Saisonabschluss bei strahlendem Herbstwetter. Mühelos bewältigte die anlässlich des Nationalfeiertages mit Fähnchen geschmückte Dampftramwaylok Hellbrunn die Steigungen. Fotos: Patrick Weissenbacher und Bernhard Neuhart |
Die Sommersaison endete am 26. Oktober 2016, wobei an diesem Tag im Anschluss an den Planbetrieb ein Sonderzug für den Kameradschaftsbund Mariazell in Verkehr gesetzt wurde. Als besonderer Leckerbissen war dabei der Einsatz des vierachsigen Pressburgerbahn- wagens mit der Dampftramwaylokomotive „Hellbrunn“ zu verzeichnen, mit dem die Gruppe zum Abendessen ins Herrenhaus am Erlaufsee gelangte.
|
|
|
Goldener Herbst im Mariazellerland bescherte der Reisegruppe aus Großbritannien eine reiche
Fotoausbeute an Dampf- und Elektrofahrzeugen. Fotos: Gunter Mackinger. |
Der letzte Dampfzug verkehrte am Montag den 31. Oktober 2016 für eine Gruppe von britischen Schienenverkehrsenthusiasten, die im Rahmen einer Österreichrundreise auch der Museumstramway Mariazell einen Besuch abstatteten. An diesem Tag stand unter anderem die Besichtigung der umfangreichen Fahrzeugsammlung auf dem Programm.
Beflügelt durch die positiven Erfahrungen mit dem Elektrobetrieb erfolgte kurzfristig die Entscheidung zur Durchführung von Adventfahrten. Verliefen die ersten beiden Wochenenden noch durchwegs bei herbstlichen Wetter, so bescherte Anfang Dezember ein Sturmtief einen zarten Wintereinbruch. Dabei galt es vorbereitende Maßnahmen für den Winterbetrieb zu treffen, um den Betrieb auch störungsfrei abwickeln zu können. Dazu zählten neben der Reinigung der Rillenschienenbereiche und Weichen auch Fahrten vor Betriebsbeginn um den Reif von der Fahrleitung zu entfernen. Das bedeutete auch den intensiven Einsatz unseres Personals, abseits des Fahrbetriebes.
|
|
|
Ausfahrt des Triebwagens 2362 von der Haltestelle am Promenadenweg Richtung Bahnhof im winterlichen Ambiente am Vormittag des 4. Dezember 2016. |
|
Bundespräsident Dr. Alexander van der Bellen mit Gattin, neben Alfred Fleissner und Schaffnerin Katharina Kompöck. |
Einen besonderen Ehrengast konnten wir am 10. Dezember 2016, begrüßen als Bundespräsident Dr. Alexander Van der Bellen nebst Gattin mit der Mariazellerbahn von Gösing zum Mariazeller Advent reiste. Im Bahnhof Mariazell wurde er von Alfred Fleissner herzlichst begrüßt und zu einer Fahrt mit der Museumstramway eingeladen.
Nicht vergessen wollen wir auch den Hinweis auf unsere Spendenaktion zur Wiederinbetriebnahme der Dampftramwaylokomotive 8, um ihrem einstigen Ruf als älteste betriebsfähige Dampftramwaylok der Welt wieder gerecht zu werden. Die bereits vor Jahren in Angriff genommene Hauptuntersuchung, die letztendlich den Umfang einer aufwändigen Generalreparatur umfassen sollte, ist in der Zwischenzeit bereits weit fortgeschritten. Jedoch sind für deren endgültige Fertigstellung noch beträchtliche finanzielle Mitteln erforderlich.
Im nächsten Jahr stehen wieder zahlreiche Aktivitäten auf unserer Strecke an, die im vergangenen Jahr aus den unterschiedlichsten Gründen, aber vor allem durch Personalmangel, ins Hintertreffen gelangten. Der Bewuchs an der Strecke hat bereits wieder bedrohlich zugenommen und muss gebändigt werden. Auch der Zugang zu unseren beiden Haltestellen am Bahnhof bedarf noch einer umfassenden besucherfreundlicheren Gestaltung. Dies alles erfordert neben finanziellen Mitteln auch einen entsprechenden personellen Einsatz. Zu diesem Zweck werden wir im Frühjahr 2017 wieder Arbeitseinsätze planen.
Die Museumstramway Mariazell bedankt sich für die bislang erwiesene Unterstützung und hofft Sie auch im Jahre 2017 zu unseren Besuchern zählen zu dürfen.
Ein
voller Erfolg war die Teilnahme unserer Fahrzeuge an der
Festveranstaltung „ 150
Jahre Wiener Tramway“ am
27. September 2015. An die 100.000 Besucher drängten sich auf
Ringstraße und Rathausplatz um insgesamt 53 Themenobjekte des
öffentlichen Nahverkehrs beim großen Tramwaycorso zu
bewundern.
Bilder:
Wiener Linien Zinner
|
|
|
Bereits am 18.
September 2015 fand eine Probefahrt durch das nächtliche Wien
mit der Dampftramwaygarnitur auf der vorgesehenen Fahrtroute
statt. Am Schwarzenbergplatz erfolgte ein kurzer Halt zur
Kontrolle der Lager.
|
Triebwagen 7m als
Vertreter der ersten Generation der elektrischen Triebwagen der
Wiener Straßenbahn am Ring beim Rathausplatz. In einem
abgegrenzten Präsentationsareal erfolgte ein kurzer Halt
eines jeden Fahrzeuges und kurze Erklärungen durch ein
Moderatorenteam
|
Dampftramwaygarnitur
DT 11 mit Sommerbeiwagen 7 und Güterwagen 107. Das
Festgelände am Rathausplatz ist gut gefüllt, doch stand
dies in keinem Vergleich zu den Menschenmassen die sich auf der
Ringstraße zwischen Schottentor und Oper drängten.
|
Für
die Streckenverlängerung zwischen Bahnhof und der neben dem
Promenadenweg gelegenen Haltestelle Grazer Bundesstraße wurde
per Bescheid vom 24. August 2015 die Veranstaltungsstättenbewilligung
nach dem Steiermärkischen Veranstaltungsgesetz erteilt, sodass
seit 29. August 2015 der fahrplanmäßige Betrieb auf der
Gesamtstrecke erfolgt.
|
|
|
Ein
ankommender Zug mit der Diesellokomotive VL 1 in der neuen
Endstation Grazer Bundesstraße, direkt am Promenadenweg.
|
Am Bahnhof
erforderten die unterschiedlichen Abfahrtsstellen Richtung Stadt
und Richtung See eine entsprechende Beschriftung der
Haltestellentafeln
|
Am 28. August 2015
traf die Dampftramwaylok 11 wieder in Mariazell ein und am
Folgetag erfolgte die Äußere Untersuchung durch den
Kesselinspektor.
|
Die
Instandsetzungsarbeiten am Fahrwerk der SE&TG-Dampftramwaylok 11
konnten bis Anfang Mai 2015 vom Dampflokwerk Meiningen abgeschlossen
werden. Die Innenuntersuchung und Druckprobe des Kessels verlief ohne
Beanstandung, sodass nach erfolgreicher Probefahrt der Rücktransport
nach Mariazell stattfinden wird.
Für
die Streckenverlängerung zwischen Bahnhof und der neben dem
Promenadenweg gelegenen Haltestelle Grazer Bundesstraße wurde
das Behördenverfahren zur Erlangung der
Veranstaltungsstättenbewilligung nach dem Steiermärkischen
Veranstaltungsgesetz eingeleitet.
Da
in weiterer Folge an ausgewählten Tagen auch der Einsatz von
Elektrofahrzeugen vorgesehen ist, war es erforderlich zwei Triebwagen
einer gründlichen Revision zu unterziehen.
|
|
|
Blick auf das neue
Streckenstück vom Promenadenweg Richtung Bahnhof
Mariazell, Anfang Mai 2015
|
Dampftramwaylok 11
während der Innenuntersuchung und Druckprobe des Kessels im
Dampflokwerk Meiningen, Mitte Mai 2015
|
Am 28. August 2015
traf die Dampftramwaylok 11 wieder in Mariazell ein und am
Folgetag erfolgte die Äußere Untersuchung durch den
Kesselinspektor.
|
Als
erste Etappe der Streckenverlängerung Richtung Ortsmitte von
Mariazell konnte im Spätherbst 2014 der komplette Bauabschnitt
zwischen Bahnhof und der neben dem Promenadenweg gelegenen
Haltestelle Grazer Bundesstraße fertiggestellt und mit
Fahrleitung versehen werden.
|
|
|
Elektrifizierungsarbeiten
unter Einsatz des Wiener Turmwagens 6121 mit der Diesellok VL 1 im
Bereich der Talquerung, Ende Oktober 2014
|
Bügelprobefahrt
mit Wiener G2-Triebwagen 2067 und Diesellok VL 1 in der
vorläufigen Endstation Grazer Bundesstraße, Ende
Oktober 2014
|
Probefahrt
mit Preßburgerbahn-Triebwagen CMg 1607 im Bereich des
Gleisdreiecks an der ehemaligen Mariazellerbahntrasse, Ende
November 2014
|
Bis
zum Saisonende am 28. September 2014 konnte der Oberbau an der
Streckenverlängerung bis zum Promenadenweg nahezu fertiggestellt
und im Bahnhofsbereich Mariazell bereits die Fahrleitungsmasten
gesetzt werden.
|
|
|
Bahnhof
Mariazell mit den historischen Fahrleitungsmasten mit Blick
Richtung Werkstätte an der die bereits 2008 errichtete
Fahrleitungsanlage endet, Ende September 2014
|
Blick
auf die derzeitige Endstation am Bahnhof Mariazell mit der
erweiterten Gleisanlage zur Anbindung der Wagenhalle und der
Strecke Richtung Stadtzentrum, Ende September 2014
|
Der
Lückenschluss zur bereits fertiggestellten
Streckenverlängerung im Bereich der EK-Fleschweg mit der
Wagenhalle im Hintergrund, Ende September 2014
|
Der
milde und niederschlagsarme Verlauf der ersten Hälfte des
Winters gestattete eine Reihe wichtiger wasserbautechnischer
Maßnahmen im Bereich der Talquerung.
|
|
|
Endmontage
des großen Entwässerungsrohres im Bereich des bereits
fertiggestellten Gleisabschnittes, Mitte Jänner 2014
|
Versetzen
des vormontierten Rohres mit Hilfe eines Autokranes in den Damm
der Talquerung, Mitte Jänner 2014
|
Gesamtansicht
der Baustelle mit den beiden Entwässerungsrohren am Talgrund
und unterhalb der Dammkrone, Mitte Jänner 2014
|
Nach
dem Ende der Betriebssaison 2013 erfolgte als weiter Schritt für
die Verlängerung der Museumstramway in Richtung der Ortsmitte
von Mariazell, die Errichtung der Talquerung.
|
|
|
Blick
vom Promenadenweg Richtung ehemalige Mariazellerbahntrasse, zu
Beginn der Bauarbeiten, Ende September 2013
|
Blick
in die Gegenrichtung mit dem Streckenplanum unterhalb des Richtung
Mariazell führenden Promenadenweges, Anfang Oktober 2013
|
Blick auf
den bereits 2012 errichteten Gleisabschnitt mit der
Anschlussweiche zu dem im Bereich des Dammes vorgesehenen
Gleisdreiecks, Mitte Oktober 2013
|
Die
ersten Baumaßnahmen für die Verlängerung der
Museumstramway in Richtung der Ortsmitte von Mariazell, konnten im
Spätsommer 2012 in Angriff genommen werden.
|
|
|
Alte
Endstation am Bahnhof Mariazell, Blick Richtung ehemalige
Bahnmeisterei mit bereits gerodeter Fläche, Ende September
2012
|
Vignolschienen-Oberbau
auf der ehemaligen Mariazellerbahntrasse, Blick von der
EK-Fleschweg Richtung Gusswerk, Anfang Oktober 2012
|
Errichtung
des Rillenschienen-Oberbaus im Bereich der ehemaligen
Bahnmeisterei, Blick Richtung Bahnhof Mariazell, Mitte
Oktober 2012
|
Ein
voller Erfolg war der Vorführbetrieb, mit historischen
Straßenbahnwagen auf dem bereits elektrifizierten Teilstück,
am 14. Oktober 2012 nach dem Abschluss der erfolgreichen Saison.
|
|
|
D-Triebwagen
Nr. 299 beim Sportzentrum
|
L-Triebwagen
Nr. 2602 und G2-Triebwagen 2067 an der Einfahrt zur
Remise
|
L-Triebwagen
Nr. 2602 beim Sportzentrum
|